Richtlinien der Videosprechstunde

Psychotherapeutische Leistungen oder Teile davon können auch per Videositzungen erfolgen, wenn die Leistung nicht den unmittelbaren persönlichen Kontakt erforderlich macht. Die fachliche Entscheidung zur Durchführung einer psychotherapeutischen Leistung in einer Videositzung erfolgt durch die Psychotherapeutin oder den Psychotherapeuten gemeinsam mit der oder dem Versicherten unter Berücksichtigung des individuellen Krankheitsgeschehens und der Lebensumstände der oder des Versicherten.

Die Übertragung der Videosprechstunde erfolgt über das Internet mittels einer so  genannten Peer-to-Peer (Rechner-zu-Rechner) Verbindung, ohne Nutzung eines zentralen Servers. Der Videodienstanbieter gewährleistet, dass sämtliche Inhalte der Videosprechstunde während des  gesamten Übertragungsprozesses nach dem aktuellen Stand der Technik Ende-zu-Ende verschlüsselt sind und von ihm weder eingesehen noch gespeichert werden. Alle Metadaten werden nach  spätestens 3 Monaten gelöscht und werden nur für die zur Abwicklung der Videosprechstunde notwendigen Abläufe genutzt. Dem Videodienstanbieter und dem Therapeuten ist es strafrechtlich untersagt, Daten unbefugten Dritten bekannt zu geben oder zugänglich zu machen.

Mir ist bekannt, dass die Teilnahme an der Videosprechstunde freiwillig und für mich unentgeltlich ist. Der / die Therapeut:in garantiert weder für die Möglichkeit der Durchführung der Videosprechstunde, noch für eine optimale Benutzbarkeit. Die Bereitstellung eines entsprechenden Internetzugangs und der notwendigen Hardware obliegt alleine dem / der Patient:in. Die Videosprechstunde hat zur Gewährleistung der Datensicherheit und eines störungsfreien Ablaufes in geschlossenen Räumen, die eine angemessene Privatsphäre sicherstellen, stattzufinden. Bild- und / oder Tonaufzeichnungen der Videotherapie sind verboten.

Ich bin zudem damit einverstanden, dass die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung der Behandlungs- und Gesundheitsdaten durch den / die Therapeut:in zum Zweck der Befundung und Dokumentation der Videosprechstunde erfolgt. Grundsätzlich gelten die datenschutzrechtlichen Bestimmungen bei dem mittelbaren Kontakt zwischen Therapeut:in und Patient:in im Rahmen der  Videosprechstunde analog dem unmittelbaren persönlichen Kontakt in der Praxis.

In begründeten Ausnahmefällen haben Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten die Möglichkeit, die Psychotherapeutischen Sprechstunden und die probatorischen Sitzungen ausschließlich per Video durchzuführen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein Aufsuchen der Praxis aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist oder der / die Patient:in dies ausdrücklich wünscht.

Der / die Therapeut:in wird zu Beginn der Videosprechstunde Ihre Einwilligung zur Aufklärung über die Durchführung der Videosprechstunde und Ihre Einwilligung zur Videositzung einholen.

Der / die Therapeut:in wird zu Beginn der Videosprechstunde folgende Vereinbarung mit Ihnen treffen, wie die Sitzung bei einem technischen Verbindungsabbruch fortgesetzt werden kann: Bei einem Verbindungsabbruch, versuchen Sie bitte erneut, den Videolink zu nutzen. Sollte dies nicht möglich sein oder ist ein Verbindungsaufbau aus technischen Gründen nicht möglich, wird sich der / die Therapeut:in per Telefon bei Ihnen melden und die Videositzung telefonisch mit Ihnen (weiter)führen.

Zudem wird der / die Therapeut:in zu Beginn der Videosprechstunde mit Ihnen folgende Regelung zum Vorgehen bei gegebenenfalls aufkommender Eigen- oder Fremdgefährdung treffen: Bei aufkommender Eigen- oder Fremdgefährdung, von der Sie sich nicht glaubhaft distanzieren können, wird der / die Therapeut:in umgehend den Notruf wählen und alle erforderlichen Daten und Ihre Adresse weitergeben.

Mit der Buchung einer Videosprechstunde erkläre ich, dass ich mich ausreichend über den Ablauf  der Videosprechstunde, deren technische Voraussetzungen und datenschutzrechtlichen Sicherheitsaspekte aufgeklärt fühle. Es ist mir bekannt, dass ich diese Einwilligungserklärung  jederzeit widerrufen kann.